Das Finale vom ESC 2023
Das große Finale des Eurovision Song Contests ist vorbei. Auch die deutschen Vertreter Lord of the Lost waren mit dabei. Hier erfahrt ihr alles zum großen Spektakel. Welches Land zuvor gut bei den Buchmachern ankam, seht ihr im Video.
Wer hat den ESC gewonnen?
Einmal mehr hat Deutschland beim Eurovision Song Contest schlecht abgeschnitten. Lord of the Lost belegten mit ihrem Song „Blood & Glitter“ den letzten Platz hinter Großbritannien und Serbien. Loreen aus Schweden freute sich unterdessen über ihren Sieg.
Die finale Abstimmung durch die internationalen Jurys und das TV-Publikum waren gleich gewichtet. Zunächst wurden die Punkte der Fachleute verkündet. Schon früh konnte sich Schwedens Loreen an die Spitze setzen – von vielen der Jurys gab es die maximale Bewertung von zwölf Punkten. Mit 340 Zählern sollte sich bereits abzeichnen, dass Schweden wohl das Rennen machen würde. Israel und Italien landeten vorerst auf Rang zwei und drei. Deutschland stand lange ganz ohne Punkte da, zumindest gab es aber aus Island und Tschechien insgesamt drei Zähler.
Auch das Publikum gab Lord of the Lost nur 15 Punkte. Mit insgesamt 18 Zählern reichte es so schließlich auch nur für den letzten Platz hinter Großbritannien und Serbien. „Ich hätte mir bei meinem letzten ESC wirklich mehr erhofft“, meinte Urban. „Die Band hat das nicht verdient.“ Er wisse auch nicht, woran es gelegen habe. Lord of the Lost seien „absolute Oberklasse in ihrem Metier“.
Überraschendes Opening
Für die erste große Überraschung des Abends sorgte Prinzessin Kate schon zu Beginn der Show. Zur Eröffnung trat die Ehefrau von Prinz William per Einspieler mit dem ukrainischen Vorjahressieger Kalush Orchestra und weiteren Stars wie Komponist Andrew Lloyd Webber auf.
Zu den Chemical Brothers oder auch Eurythmics betraten daraufhin die Acts der 26 Teilnehmerländer in Startreihenfolge nach und nach erstmals die Bühne der M&S Bank Arena. Das Duo Teya & Salena aus Österreich machte den Anfang, der deutsche Beitrag Lord of the Lost zeigte sich – passend rockig – zu Blurs „Song 2“.
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Wann war das ESC 2023 Finale?
Am 9. Mai ging es los mit dem Eurovision Song Contest. Ab da begannen die großen Vorbereitungen für das Finale, das am 13. Mai stattfand. 26 Acts aus den zuvor ausgewählten Ländern traten an. Insgesamt waren es 37 Länder, die beim Finale dabei sein wollten. Die Länder, die in diesem Jahr allerdings niemanden zum ESC schickten, waren: Nordmazedonien, Montenegro und Bulgarien. Belarus und Russland wurden vom Wettbewerb ausgeschlossen.
ESC-Vorentscheid: Ikke Hüftgold überzeugt auf TikTok
Deutschland macht sich bereit für den ESC. Zum Vorentscheid hat es unter anderem Ballermann-Sänger Ikke Hüftgold geschafft.
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Wer hat sich für das Finale qualifiziert?
In den beiden Halbfinalshows traten jeweils 15 Länder auf, um sich den Einzug ins Finale zu sichern. Insgesamt zehn hatten es geschafft. Am 13. Mai standen dann auf der Bühne:
- Moldau: Pasha Parfeni mit „Soarele și luna“
- Kroatien: Let 3 mit „Mama ŠČ“
- Finnland: Käärijä mit „Cha Cha Cha“
- Schweiz: Remo Forrer mit „Watergun“
- Portugal: Mimicat mit „Ai coração“
- Norwegen: Alessandra mit „Queen Of Kings“
- Serbien: Luke Blake mit „Samo mi se spava“
- Tschechien: Vesna mit „My Sister’s Crown“
- Israel: Noa Kirel mit „Unicorn“
- Schweden: Loreen mit „Tattoo“
- Albanien: Albina & Familja Kelmendi mit „Duje“
- Zypern: Andrew Lambrou mit „Break A Broken Heart“
- Estland: Alika mit „Bridges“
- Belgien: Gustaph mit „Because Of You“
- Österreich: Teya & Salena mit „Who The Hell Is Edgar?“
- Litauen: Monika Linkytė mit „Stay“
- Polen: Blanka mit „Solo“
- Australien: Voyager mit „Promise“
- Armenien: Brunette mit „Future Lover“
- Slowenien: Joker Out mit „Carpe Diem“
Loreen ist schon einmal beim Eurovision Song Contest angetreten. 2012 gewann sie den Wettbewerb für Schweden mit dem Song „Euphoria“.
Wer sang für Deutschland?
Den ESC-Vorentscheid konnte die Band Lord of the Lost für sich entscheiden. Sie sind mit dem Song „Blood and Glitter“ auftreten. Als Dark-Rock-Band gibt es Lord of the Lost bereits sein 2008. Seitdem traten sie als Gruppe bereits bei Festivals wie Wacken Open-Air auf. Zudem dürfen sie mit der Band Iron Maiden 2023 auf ihrer Tour als Support Act auftreten.
Beim Vorentscheid konnten sich Lord of the Lost unter anderem gegen Ballermann-Star Ikke Hüftgold durchsetzen. Der trat mit seinem Song „Lied mit gutem Text“ auf und konnte zuvor immerhin auf TikTok viele Stimmen abstauben.
So wurde abgestimmt
Allgemein kann man sagen: Die Zuschauer*innen entscheiden, wer den ESC gewinnt, jedoch gibt es in jedem Jahr eine Jury, die auch ihre Stimme abgeben darf. Die Hälfte der Punkte werden von der Jury vergeben, die andere Hälfte von den Zuschauer*innen. In den Anfängen des Eurovision Song Contests wurden die Punkte nur von Jurys vergeben. Später wurde die Jury abgeschafft und nur noch Telefonanrufe zählten. Das führte jedoch dazu, dass sich einige Nationen aus Sympathie Punkte zuschoben. Deshalb gilt jetzt das 50:50-Prinzip
Jedes Land darf beim ESC Punkte vergeben, auch Länder, die in den beiden Halbfinalshows ausgeschieden sind. In diesem Jahr vergeben also 37 Länder ihre Punkte. Insgesamt dürfen pro Land 116 Punkte vergeben werden – 58 von der Jury, 58 über das Televoting. Die Favoriten bekommen zwölf Punkte, das Land mit den zweitmeisten Anrufen bekommt zehn, und so weiter. Kein Land darf sich selbst Punkte geben.
Haben alle Künstler*innen ihre Songs performt, werden die Punkte über Anrufe in die jeweiligen Länder erfragt. Dabei werden die Jury-Wertungen verkündet. Wurden die Repräsentant*innen aller Länder angerufen, folgt das Ergebnis des Televotings. Dabei werden die Punkte für die jeweiligen Länder zum Jury-Voting addiert. Diesmal werden aber nicht mehr zwölf oder zehn Punkte vergeben, sondern alle Punkte, die sich aus den Zuschauer*innen-Votings ergeben. So bekommt ein Land dann X Punkte der Zuschauer*innen aller Länder. Begonnen wird mit dem Land, das die wenigsten Anrufe von allen bekommen hat. Das sorgt jedes Jahr für neue Überraschungen und steigert die Spannung. Beendet wird der Wettbewerb dann mit dem Land, das die meisten Anrufe bekommen hat. Das muss allerdings nicht immer der Gewinner sein – zum Beispiel, wenn zuvor die Jury-Wertung bereits sehr niedrig ausgefallen ist.
Warum ist Deutschland immer direkt im Finale?
Einige Zuschauer*innen fragen sich jährlich, warum Deutschland eigentlich nie am ersten und zweiten Halbfinale teilnehmen muss. Das liegt unter anderem daran, dass Deutschland zu den Big Five gehört. Denn auch Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien können sich jedes Jahr sicher sein, dass sie beim Finale dabei sein werden – ohne eine vorherige Abstimmung.
Aber woher dieses Privileg? Dahinter steckt tatsächlich der ESC von 1996. Damals schaffte es der Teilnehmer, Schlagersänger Leon, nicht, sich für das Finale in Norwegen zu qualifizieren. Das sorgte für Ärger in Deutschland, sodass die ARD das Finale nicht im TV ausstrahlte. Im NDR konnte man jedoch zuschauen. Doch auch in Norwegen war man von dem Ausschluss Deutschland nicht begeistert. Besonders Sponsoren, denen die deutschen Zuschauer, die eigentlich einschalten sollten und damit auch das Geld wegblieben.
Dann wurde die Regel der Big Five geboren. Man ging nämlich davon aus, dass ohne die fünf Länder die Zuschauerzahlen zu niedrig sein würden. Deshalb sichert man ihnen seit 1996 das Final-Ticket zu.
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Wie oft hat Deutschland den Grand Prix gewonnen?
Deutschland hat den ESC, auch Grand Prix genannt, seit 1956 zweimal gewonnen. 1982 gewann zum ersten Mal Schlagersängerin Nicole mit dem Lied „Ein bisschen Frieden“. 2010 nahm dann Lena Meyer Landruth mit dem Song „Satellite“ den Award mit nach Hause.
Insgesamt viermal war es knapp. 1980, 1981, 1985 und 1987 landete Deutschland auf dem zweiten Platz. Fünfmal sicherte sich Deutschland den dritten Platz (1970, 1971, 1972, 1994 und 1999). Katja Ebstein sorgte 1980 für den zweiten und 1970 und 1971 für den dritten Platz. Dreimal nahm sie somit erfolgreich am ESC teil.